Möckenau Armin Nürnberger Schwarzbunt

Willkommen auf dem Bauernhof! So begrüßte Armin Nürnberger am Samstag, den 9. September 2017 die Besucher des „Tag der offenen Türe“ in Möckenau.
Zahlreiche Wärmeabnehmer, Lieferanten, Kunden und die Bewohner der Gemeinde Oberdachstetten und der Ortsteile folgten der Einladung der Familie Nürnberger auf den Hof und die Biogasanlage. Trotz durchwachsener Witterung war das Interesse der Bevölkerung sehr groß und die Gäste nutzen die Gelegenheit sich mit dem Anlagenbetreiber und den anderen Besuchern auszutauschen, sich Führungen über die Anlage und den Milchviehbetrieb anzuschließen oder gemütlich in einer Halle etwas zu essen und zu trinken.

Um 17 Uhr eröffnete der Hausherr Armin Nürnberger den offiziellen Teil und begrüßte alle Besucher sowie die Ehrengäste: Fritz Moßmeyer (2. Bürgermeister von Oberdachstetten), Jürgen Ströbel (Landtagsabgeordneter), Ekkehard Schwarz (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Ansbach), Markus Bäumel (Regionalreferent vom Fachverband Biogas e.V.), Marco Meier (Direktkandidat Freie Wähler), Direktor Dr. Walther (VR-Bank), Direktor Franz (Sparkasse), Martin Boschet (Geschäftsführer Hohenloher Molkerei), Vertreter vom Bioenergiedorf Willersdorf sowie Fritz Arnold von der Presse. Ebenfalls ausdrücklich begrüßt wurden die Wärmeabnehmer aus Mitteldachstetten, Möckenau und Hohenau, Verpächter und Futterlieferanten und alle Landwirte und die Bevölkerung. Im Anschluss übergab Nürnberger das Wort an den 2. Bürgermeister der Gemeinde Oberdachstetten, Fritz Moßmeyer.
Dieser begrüßte in alter Tradition ebenfalls die anwesenden Gäste und wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf.

Ekkehard Schwarz richtet herzliche Grüße des Landkreises und des Landrates aus und bemerkte: früher sah ein Bauernhof etwas anders aus − denn die Landwirtschaft hat sich enorm weiterentwickelt. So sind Hoffeste wie dieses eine gute Gelegenheit um die Bevölkerung „hinter die Kulissen“ schauen zu lassen. Gerade auch weil Ansbach einer der stärksten Landkreise im Biogasbereich ist, ist es auch enorm wichtig, die Ängste der Bevölkerung und der Berufskollegen ernst zu nehmen. So liegt ein besonderer Fokus darauf, dass auch die Abwärme der Anlagen genutzt wird und dass das Futter für die Anlagen vielfältig ist und unterschiedliche Produkte verwendet werden.

Jürgen Ströbel, der den Tag der offenen Türe sogar als „Möckenauer Kirchweih“ bezeichnet – denn in den letzten Jahren gab es sicher keine so großen Events in Möckenau – bemerkte, dass sich Möckenau in den letzten 40 Jahren doch sehr verändert hat. Schon von Weitem sind nun die großen Biogascontainer sichtbar. Und wenn man, sieht was hier alles gebaut und angeschafft wurde, dann fragt man sich, ob hier irgendwo eine Goldgrube oder eine Ölquelle ist (Kommentar Armin Nürnberger: „Ich bagger und bagger, aber ich finde die Goldgrube einfach nicht“).
Im gesamten Landkreis Ansbach gibt es fast 200 Biogas-Anlagen. Damit ist er der anlagenstärkste Landkreis in Deutschland. Diese Entwicklung wurde sicher auch gefördert durch Triesdorf. Doch auch Ströbel plediert für Rücksichtnahme auf traditionelle Landwirte und die Bevölkerung, denn: „Rücksicht ist das halbe Leben“.

Markus Bäumel vom  Fachverband Biogas.e.V., beginnt sein Grußwort tagesaktuell und verweist auf die katastrophalen Wirbelstürme, die in den USA derzeit wieder Existenzen und Menschenleben zerstören. Aber man muss gar nicht so weit reisen, denn auch in der Nachbarschaft (Flachslanden letztes Jahr) sieht man schon die Auswirkungen des Klimawandels. Nun ist es an der Politik auch die Umsetzung die Einhaltung der Klimaziele (laut Pariser Klimaschutzabkommen: Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf max. 2°C begrenzen) zu garantieren.
Die Zusammenarbeit von Möck Biogas und der Gemeinde Oberdachstetten bezeichnet Bäumel als“ Regionale Klimaschutz-Allianz“ und er gratuliert allen angeschlossenen Haushalten zu ihrer Entscheidung, an diesem Projekt mitzuwirken.
Im Rahmen einer Ausschreibung hat die Möck Biogas mit Geschäftsführer Armin Nürnberger das Wärmschild „gewonnen“, das heute an die Gemeinde übergeben wird und seinen Platz an der „Alten Schule“ in Mitteldachstetten finden soll.
Moßmeyer erwähnt beim Empfang des Schildes, dass die Gemeinde Oberdachstetten über das „Amt für ländliche Entwicklung“ im Oktober die Staatsmedaille für die Renovierung des alten Steinbrecher-Hauses erhalten wird. Dieses Gebäude, das als Haus der Vereine genutzt wird, wird von Armin Nürnberger seit dem Bau des Wärmenetzes kostenlos mit Energie versorgt.

Marco Meier bezeichnet in seinem Grußwort die Energiewende als große Herausforderung und als Generationenprojekt. „Wir alle wollen auf die Nutzung von fossilien Energien und der Kernenergie verzichten, den Ausbau erneuerbarer Energien voran bringen und dabei eine sichere und regionale Versolgung sichern“, so Meier. Durch die Biogasanlage in Möckenau werden über 1300 Haushalte mit Strom versorgt und weitere Haushalte mit Wärme. Alle Anlagenbetreiber sind gefragt um die Bevölkerung zu sensibilisieren und mit Öffentlichkeitsarbeit klar zu machen. Aber auch politische Mandatsträger sind gefordert, die Energiewende vor der Haustüre voran zu treiben.

Jürgen Franz geht in seiner Rede kurz auf die Veränderungen ein, die die Sparkasse Ansbach in den letzten Monaten durchlaufen hat. Mit rund 4,2 Milliarden EUR Bilanzsumme ist sie die größte Sparkasse in Bayern. Vor 15 Jahren standen die ersten Landwirte bei der Sparkasse an wegen Finanzierungen für Biogasanlagen – und keiner hatte Erfahrungen damit. Damals hat das Kompetenzzentrum Triesdorf geholfen und den Mitarbeitern der Sparkasse in einem Crashkurs das Wissen vermittelt das man braucht um mitreden zu können. Es ist nicht so einfach eine Biogasanlage zu betreiben. Technik & Know How, sowie großes Engagement des Betreibers sind von Nöten. Biogas, Photovoltaik und Milchwirtschaft in Kombination ist ein Modell mit Zukunft, das die Existenz sichert. Heute versorgen Biogasanlagen ganze Ortschaften mit Strom und Wärme, dies hatte vor 15 Jahren niemand gedacht.

Direktor Dr. Walther dankt eingangs für die exklusive Führung die er von Armin Nürnberger bekommen hat und ist beeindruckt in dreierlei Hinsicht: 1) in Möckenau wurde auf die richtigen Perspektiven gesetzt mit Landwirtschaft, erneuerbare Energien und der Beteiligung der Bevölkerung. 2) ein enormer unternehmerischer Mut in Zeiten einer Gesellschaft in der dieser Mut oft fehlt und 3) hat Dr. Walther heute erstmals japanisches Beef, das Wagyu entdeckt. Er kommt selbst aus der Landwirtschaft in der Nähe von Rothenburg, wo es viele japanische Gäste gibt, aber das Beef kannte er bisher nicht. Dr. Walther ist froh dass er derart innovative Unternehmer unterstützen kann. Die Zukunft gehört den Menschen die innovieren und nicht imitieren!

Martin Boschet kommt seit vier Monaten nach Möckenau zu Armin Nürnberger (im Gegensatz zu Jürgen Ströbel, der Möckenau schon seit 40 Jahren kennt) und freut sich, dass Armin Nürnberger sich für die Hohenloher Molkerei in Schwäbisch Hall entschieden hat. Es handelt sich um eine mittelständische Genossenschaft im Besitz der Milchbauern, die von Ulm bis in den hessischer Raum und seit 2005 in Bad Windsheim Milchkunden hat. Im Vorfeld hatte man sich für Möckenau fünf Molkereien angeschaut und sich dann für Hohenloher Molkerei entschieden. Derzeit geht es den Molkereien ganz gut, denn die Milchpreise sind gestiegen: so wird der Milchpreis vorr. ab September um 1 Cent/Liter erhöht und beträgt dann 39 Cent.

Bioenergiedorf Willersdorf: ein Kaufmann und ein Zahntechniker hatten vor fünf Jahren die Idee, in Oberfranken ein Wärmenetz zu bauen und gründeten eine Genossenschaft, die nicht gewinnorientiert arbeitet. Armin Nürnberger kam damals nach Willersdorf und hat „missioniert“. Er hat das Thema Biogas und Nahwärme nach Oberfranken getragen und innerhalb von vier Monaten ein Wärmenetz gebaut. Den Leuten wurde schwindelig ob dem Tempo, in dem das Bauvorhaben durchgezogen wurde.Das Wärmenetz ist heute 4,5 km lang und versorgt 82 Haushalte, ein Hotel, drei Gaststätten, die Schule und den Kindergarten.

Im Anschluss an die Grußworte bedankte sich Armin Nürnberger noch bei allen Helfern, ohne die ein Fest wie dieses nicht möglich ist und verteilte noch die kleinen Wärmeschilder an die Haushalte. Unter allen angeschlossenen Haushalten wird „Eine Woche Gratis Wärme“ im Zeitraum vom 24.-31.12.2017 verlost. Einzige Bedingung: Es muss ein Foto vom montierten Schild eingesendet werden.

Ein paar Fakten zum Schluss:
•    ca. 500-600 Gäste haben das Fest in lockerer und gemütlicher Atmosphäre genossen.
•    700 Portionen Burger und Pulled Beef vom Wagyu-Rind wurden gegessen
•    Von 19-21 Uhr gab es Freigetränke für alle und die Schnapsbar ab 21 Uhr war ebenfalls hervorragend besucht.
•    DJ Wiesel legte auf bis in die frühen Morgenstunden und versorgte die Feierwütigen mit gewohnt guter Musik.

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